Zirka 12 km nördlich von Lochinver befindet sich der verschlafene Ort Stoer. Noch einige Kilometer weitere nördlich liegt der Küstenpunkt Stoer Head, wo ein noch aktiver Leuchturm steht. Der Leuchtturm stammt aus dem Jahr 1870 und wurde bis 1978 manuell betrieben. Inzwischen erfolgt der Betrieb natürlich vollautomatisch, was der atemberaubende Küstenlandschaft keinen Abbruch tut. Von hier aus ist, schon fast in Sichtweite, über einen knapp sieben Kilometer langen Fußweg der Old Man of Stoer zu erreichen. Bei dem Old Man of Stoer handelt es sich um einen, etwa 60 Meter hohen Felsen der direkt vor der Küste mitten in der Brandung steht.
Bei dem Ort Stoer handelt es sich eher um eine Ansammlung von Häusern am Wegesrand. Man achte auf das trotzige YES am Hausgiebel. Ich würde es der Diskussion um die Unabhängigkeit Schottlands von England zuordnen.
Die größte Überraschung war für uns die Tatsache, dass wir mit dem Wohnmobil auf dem zum Leuchtturm gehörenden Parkplatz gleich übernachten konnten. Dafür haben wir gerne einen kleinen Obolus in die Spendenbox am Parkplatz eingeworfen. Die Umgebung des Leuchtturms lädt sofort zum Wandern ein. Hauptziel ist hier der ca. 7 Km nördlich gelegene Old Man of Stoer – ein ca. 60 Meter hoher, in der Brandung stehender Felsen. Der Weg dorthin führt über eine unglaublich schöne Küstenlandschaft. Man sollte sich hier allerdings auf den zum Teil heftig wehenden Wind und auch auf eventuell umschlagendes Wetter einstellen. Wir befinden uns eben im Nordwesten von Schottland.
Irgendwann im Verlauf der Wanderung wird plötzlich der Old Man of Stoer schon von weiten sichtbar. Spätestens an dem Punkt wird klar, das sich die Wanderung gelohnt hat. Von der Halbinsel aus sind immer wieder Sichtungen von Walen und Delphinen möglich. Wer auf der Wanderung ein Fernglas dabei hat – der könnte durchaus Glück haben und die Meeressäuger beobachten.
Dieses Glück war uns leider nicht beschieden – allerdings hatten wir auch kein Fernglas dabei. Wegen des rauen Wetters verzichteten wir auf einen Abstecher hinunter an einen der zu Fuß erreichbaren Strände und gönnten uns dafür im Wohnmobil etwas mehr Zeit zum Aufwärmen. Wir nutzten die Möglichkeit zum Übernachten auf dem Parkplatz und setzten am nächsten Tag unsere Rundreise in Richtung Norden fort.